Öffnungszeiten
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Samstag: 7:45–12:00 Uhr

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Verschiedene Notfälle oder Unfälle

Vorgehen nach dem AMPEL- Schema (schauen-denken-handeln). Dabei ist vor allem an den Schutz des Patienten und den Selbstschutz zu denken. Den Patienten ansprechen und das Bewusstsein überprüfen – bei fehlendem Bewusstsein  sofort alarmieren über Tel.144 und weiteres Vorgehen nach ABCD.

ABCD

A Airway (Atemwege): Atmung überprüfen während 5-10 Sekunden. Die Atmung ist sichtbar, spürbar und hörbar.
 
B Breathing (Atmung): bei fehlender Atmung 2 Beatmungsstösse Mund/Nase geben. Wenn möglich Beatmungshilfen (Maske etc) einsetzen.
 
C Circulation ( Kreislauf): wenn keine spontanen Lebenszeichen zu erkennen sind ( atmen, husten, bewegen etc.)  Patienten auf eine harte Unterlage – am besten auf den Boden – legen und den Oberkörper frei machen. Patient liegt auf dem Rücken!  30 Kompressionen auf der Mitte des Brustbeines durchführen und den Brustkorb bei erwachsenen Personen 4-5 cm tief drücken. Bei Kindern weniger stark. Dann im Rhythmus von 30 Kompressionen und 2 Atemstössen solange weitermachen bis man entweder abgelöst wird, der Patient wieder Lebenszeichen macht, der Rettungsdienst oder ein Arzt eintrifft, oder bis man nicht mehr kann.
 
D Defibrillation (AED- Gerät)  – wenn vorhanden und man weiss wie, unbedingt zur Unterstützung anfordern.
 
Bei spontanen Lebenszeichen
Je nach Situation kann man mit dem Patienten sprechen, ihn über die geplanten Massnahmen informieren, bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes betreuen und vor Witterungseinflüssen schützen.

Lagerung eines ansprechbaren Patienten

  • Bei Atemnot, Herzproblemen oder Kopfverletzungen den ansprechbaren Patienten mit erhöhtem Oberkörper lagern.
  • Bei bleichen Patienten: flach lagern, damit das Hirn besser mit Blut und Sauerstoff versorgt werden kann. Wenn ein Flüssigkeitsverlust eine mögliche Ursache des Kreislaufproblems ist, kann man die Beine nach Rücksprache mit dem Patienten leicht anheben – aber nur wenn kein Verdacht auf eine Rückenverletzung vorliegt und der Patient keine Empfindungsveränderungen spürt.
  • Bei Verdacht auf Rückenverletzungen:  den Patienten nicht unnötig bewegen und sofort  über Tel. 144 alarmieren, mit dem Hinweis auf eine mögliche Schädigung des Rückenmarks, Patienten auffordern, keine Antworten mit Kopfnicken oder -schütteln zu geben. Wenn möglich zusätzlich den Hals/ Kopf stabilisieren bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.
  • Bei Verdacht auf innere Verletzungen:  flach lagern und wenn möglich dem Patienten vorschlagen, die Beine anzuziehen (schmerzlindernd durch die Entspannung des Bauchfells). Dies kann in Rücken- und Seitenlage erreicht werden.

Lagerung eines bewusstlosen Patienten

  • Patienten in Seiten- oder Bauchlage werden so belassen. Einzig die Kopfhaltung muss kontrolliert werden (leichtes Überstrecken), damit die Atemwege frei sind und ein Ausfliessen von Blut oder Erbrochenem ermöglicht wird.
  • In Rückenlage: Der Patient ist akut gefährdet, da er ersticken kann durch die zurückgefallene Zunge oder durch fehlende Schutzmechanismen wie Husten, Schlucken oder Spucken. Diese Patienten werden deshalb nach dem Feststellen einer Eigenatmung an Schulter und Hüften angepackt (nachdem der dem Helfer nähere Arm rechtwinklig positioniert wurde) und  vorsichtig gegen den Helfer gedreht. Dann sorgfältig das obere Bein mit dem Fuss in der unteren Kniekehle fixieren und den oberen Arm mit dem Ellenbogen in Richtung des Kopfes neben dem gestreckten Arm auflegen. Dann noch unbedingt die Kopfhaltung kontrollieren und den Mund nach unten geöffnet positionieren.